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Informationen rund um den Hund
IPN - vererbte Polyneuropathie beim Leonberger
Zitierte Quelle: Homepage des Schweizer Club für Leonberger Hunde (2007)
Symptome der vererbten Leonberger-Polyneuropathie sind: Lähmung
der Kehlkopfnerven (Larynx-Paralyse) und schlechte oder fehlende Koordination
der Hinterläufe.
Sie treten häufig nicht zur selben Zeit auf. Bei der Kehlkopflähmung
beobachtet man ein Husten (Verschlucken) beim Fressen oder Trinken oder ein sich
veränderndes Bellen,
wie wenn der Hund heiser wäre sowie ein lautes oder schweres Atemgeräusch bei
kleinsten körperlichen Anstrengungen.
Einige Junghunde sind nicht mehr zu einem längeren Spaziergang fähig, sie müssen
häufig still stehen und ausruhen.
Tierärzte, die keine Erfahrungen mit Kehlkopflähmungen haben, erzählen uns,
dass keine Lähmung vorliegt, weil der „Stridor“ fehlt (lautes, ziehendes
Atemgeräusch beim Einatmen).
Der Stridor ist die Endphase, also die totale Kehlkopflähmung und nicht der
Beginn.
Spezialisten, die die unbedingt notwendige Kehlkopfoperation durchführen, sagen
uns, dass das Problem oft nicht erkannt wird, bevor sich der Hund in ernsthafter
Erstickungsgefahr befindet.
Die Polyneuropathie kann anfänglich so mild verlaufen, dass
sie von den Züchtern und Besitzern nicht erkannt wird, und sie erst bei allmählich
fortschreitender Symptomatik erkennen.
Manchmal kann man einen ganz kurzen Augenblick des Zögerns beim Hinstellen des
Fußes bemerken - wie wenn der Hund aus dem Gangrhythmus fallen würde.
Vielleicht stolpert er beim Rückwärtsgehen oder schleift ab und zu seine
Hinterläufe. Diskrete Zeichen können Jahre vor den eigentlichen klassischen
Symptomen auftreten.
Die Krankheit befällt sowohl Rüden wie Hündinnen. Es gibt
beides: einen Frühbefall (1 - 3 Jahre) genauso wie ein spätes Auftreten der
Krankheit (nach 7 Jahren).
Wir sind sicher, dass es sich um die gleiche Krankheit handelt. Die meisten
befallenen Hunde zeigen die ersten Symptome zwischen dem 3. – 5. Lebensjahr.
Wir wissen, dass Leos, bei denen die Krankheit im späteren Alter
auftritt, diese auf Nachkommen mit frühzeitigem Befall übertragen können.
Wir wissen auch, dass im gleichen Wurf leichte wie auch schwere Erkrankungen
vorkommen.
Es gibt Krankheitsfälle in den USA, Deutschland, Frankreich, Schweden, Schweiz,
Belgien, Großbritannien, Kanada und höchstwahrscheinlich auch in andern Ländern.
Falls bei unseren Leonbergern ein oder mehrere Symptome sichtbar werden, sollten
wir mit unserem Tierarzt darüber sprechen.
Fragen über Kehlkopflähmungen (Larynx-Paralyse, LP) und Polyneuropathie (PN)- Ermüdet mein Hund schnell nach geringer körperlicher Anstrengung?
Viele Hunde mit Kehlkopflähmungen wurden fälschlicherweise auf Allergien oder Mandelentzündungen behandelt, weil diese Lähmungen eine Allergie oder eine Mandelentzündung vortäuschen können. Es gibt eine Anzahl von Hunden, denen die Kreuzbänder operiert wurden, obwohl in Wirklichkeit ein Muskelschwund für die Symptome verantwortlich war.
Kehlkopflähmung und Polyneuropathie sind eher Symptome als
separate Erkrankungen.
Sie können aber auch bei Krankheiten wie Schilddrüsen-Unterfunktion auftreten,
die übrigens sehr leicht zu behandeln ist.
Falls man eines dieser Symptome bei einem jungen oder alten Leo
wahrnimmt, soll man bitte nicht denken, es sei ein „großer Welpe“ oder ein
„alter Leo“.
Das Alter ist keine Diagnose! Und die oben erwähnten Symptome sind nicht
normal!
Auskunft bekommen Sie beim Schweiz. Leonberger Club, Dr.
Paul Treichler (044 383 57 27) oder bei Dr. Cord Drögemüller, Institut für
Genetik, Universität Bern (031 631 23 22)
sowie www.leowatch.org
des Leonberger Club of America
Ann Rogers Übersetzung Dr. P. Treichler